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Ich bin Stefan

Storyteller

Neustart als Geschichtenerzähler


15 Jahre arbeitete Stefan Schütz als People-, Outdoor- und Sportfotograf im Werbebereich – erfolgreich. Vor sieben Jahren richtete er sein Business dennoch neu aus, in Richtung Personal-, Employer- sowie Corporate-Branding. Sein authentisches Storytelling kommt an – bei Mittelständlern wie bei großen Marken.

Darum geht’s
Stefan Schütz absolvierte mehrere Assistenzen bei Mode-, People- und Werbefotografen, ehe er sich 1990 selbständig machte und für Werbeagenturen, Unternehmen und Zeitschriften arbeitete. Schwerpunkt: People-, Outdoor- und Sport(mode-)fotografie. Zu seinen Kunden zählten Marken und Unternehmen wie Gore-Tex, Jack Wolfskin oder SportScheck. Die Geschäfte liefen gut, bis sich ab Mitte der 2010er-Jahre die Werbebranche weg von klassischen Werbekampagnen und verstärkt in Richtung Social Media und Content-Marketing orientierte. Schütz entschied sich für einen radikalen Schnitt, informierte Kunden und Agenturen, kaufte sich einen Pickup-Camper und reiste 2017/18 mit Frau und Kindern ein Jahr lang durch Südamerika.

Die dabei entstandenen Bilder machten die Organisatoren einer Europa-Spaßrallye auf ihn aufmerksam, die ihn baten, die Veranstaltung zu dokumentieren. Aus den Aufnahmen entstand ein Booklet, das er an Kunden verschickte – mit Erfolg: Ein Art Director empfahl ihn weiter an das auf nachhaltige Mobilität spezialisierte Magazin Electrified. „Das“, sagt Schütz, „war mein Einstieg ins Geschichtenerzählen.“

 

 Das steckt dahinter
Heute arbeitet der südlich von München lebende Fotograf überwiegend für Direktkunden. Schwerpunkt: authentische Inhalte für Markenkommunikation, Employer-Branding und Personal Recruiting.

Er produziert Editorials für Electrified und arbeitet unter anderem für Kunden wie den Automobilzulieferer Mubea, Genesis (die Luxus-Automobilmarke von Hyundai) und Jacques’ Weindepot. Auch ThyssenKrupp zählt zu seinen Kunden. Für den Stahlkonzern hat Schütz eine Recruiting-Kampagne zum Thema Green Energy umgesetzt, die bundesweit auf Citylights, XL-Plakaten und im Netz zu sehen war. Überhaupt zieht sich das Thema Nachhaltigkeit wie ein roter Faden durch sein Portfolio. Das gilt auch für die kleinen und mittelgroßen Unternehmen unter seinen Kunden: ein Biohotel in Zürich, ein Bio-Obstbauer aus der Nähe von Heilbronn oder die sich neu positionierende Winzerfamilie „Weingut am Stein“, deren Geschichte, Arbeitsphilosophie und Visionen Schütz in Reportageform mit einer authentischen, natürlich wirkenden und zugleich modernen Bildsprache erzählt.

Schützs jüngstes Arbeitsfeld: Highclass-Events. Hinter dem Begriff verbergen sich hochklassige Veranstaltungen für Endkunden, etwa von Genesis oder Hyundai, bei denen Markenbotschafter wie Mario Götze oder Jacky Ickx die Hauptrollen spielen. Prominente, die dem Fotografen lediglich ein Zeitfenster von einer halben bis einer Stunde bieten. Doch gerade das reizt Schütz: gute Geschichten erzählen, auch unter Zeitdruck.

Das sagt der Fotograf
„Spätestens seit meiner Reise durch Afrika und dem anschließend erschienenen Buch habe ich begriffen, dass ich sehr gern mit Menschen arbeite, die keine Models sind. Ganz normale Menschen modern in Szene zu setzen, finde ich sehr reizvoll. Das kommt mir gerade in meiner Arbeit für kleine und mittlere Unternehmen zugute, deren Geschichte ich erzähle –  in einer jungen, modernen Bildsprache. Entscheidend ist: Content und Look müssen authentisch sein und zum Unternehmen passen. Ich gehe mit einem Storyboard hin, denn manche Themenfelder inszeniere ich mit meinen Kunden. Oft beobachte ich sie aber einfach bei der Arbeit, um möglichst natürlich wirkende Bilder zu erzielen.

Anders als früher arbeite ich inzwischen zu 95 % mit natürlichem Licht – allenfalls ergänzt durch ein, zwei LED-Lampen. Die Available-Light-Fotografie, die ja in dieser Form erst dank der sehr guten High-ISO-Eigenschaften heutiger Kameras möglich ist, macht mir extrem viel Spaß,  ich bin dadurch superflexibel und kann situativ reagieren. Ich gehe gerne nah ran ans Geschehen, um mit den Menschen in Kontakt zu treten und arbeite deshalb überwiegend mit kurzen Brennweiten, am liebsten mit einem 50 mm f/1.2, aber auch mit einem 35 mm und einem 24-70 mm Zoom.  Bewegtbilder spielen eine zunehmende Rolle, der Videoanteil liegt inzwischen bei ca. 20 %. Bei kleineren Kunden filme ich selbst, bei größeren buche ich meist noch einen Kameramann hinzu.

Ich verstehe und positioniere mich klar als Storyteller. Was aber ist gutes Storytelling? Das hängt nicht zuletzt vom Raum ab, den ich zur Verfügung habe. Bei vier Seiten muss man die Geschichte in drei oder vier Bildern erzählt haben, bei acht Seiten sind es entsprechend mehr. Bei der Corporate-Reportage über das Biohotel in Zürich konnte ich hingegen nur ein Foto pro Anlaufstelle platzieren. Ein Foto, eine Geschichte: das ist dann die wesentliche Herausforderung. Eine andere ist es, mit Menschen schnell eine persönliche Ebene zu erreichen, auch wenn man sie noch nicht kennt. Genau das macht mir besonders viel Spaß. Es hat mich viele Jahre gekostet, dahin zu kommen, herauszufinden: Wer ist das? Was ist das Besondere an diesem Menschen? Um ihm dann Raum zu geben, aus sich heraus- und positiv rüberzukommen.

Was das Tolle im Vergleich zu früher ist: Niemand macht mir mehr Vorgaben, wie das Bild am Ende auszusehen hat. Die Erfahrung, welche Bilder die beste Wirkung erzielen, bringe ich einfach mit, und die Menschen sind immer wieder begeistert, wenn sie sehen, was ich aus ihrem kleinen Kosmos heraushole. Und da ist noch ein Punkt, der über den ich mit Blick auf meine Neuausrichtung glücklich bin: Mein Business ist absehbar nicht durch die KI bedroht, weil ich mit realen Individuen arbeite.“

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